Aufklärung - Begrifflichkeiten aus der trans Welt

Nora Dahmer • Apr. 28, 2022

Was bedeutet eigentlich was?

Wenn viele Menschen das Wort trans in Zusammenhang mit Menschen hören oder lesen, haben sie unterschiedlichste Vorstellungen, um was es sich handelt. Wenn ich Menschen begegne und sage, dass ich transident bin, stoße ich nachvollziehbarer Weise häufig auf Unwissenheit. Um ein klein wenig Licht in den Dschungel zu bringen, habe ich mir mit diesem Blogbeitrag erlaubt, ein paar Begriffe zu erläutern.


Hier folgt nun mein kleines Glossar, der wichtigsten Begriffe, die ich im Laufe der Zeit gehört oder gelesen habe. Es hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und gibt immer nur meine Interpretation wieder. Die Definitionen habe ich, um es einheitlich zu halten, Wikipedia (zum Teil gekürzt) entnommen.


Transgender

"Transgender bezeichnet Personen, deren Geschlechtsidentität nicht oder nicht vollständig mit dem bei Geburt anhand der äußeren Merkmale im Geburtenregister eingetragenen Geschlecht übereinstimmt oder die eine binäre Geschlechtszuordnung ablehnen."


queer

"Das Adjektiv queer ist eine anglizistische Sammelbezeichnung für Personen, Handlungen oder Dinge, die durch den Ausdruck ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität eine Abgrenzung zur gesellschaftlichen Cisgender-Heteronormativität vollziehen.


Transidentität/Transsexualität

"Transidentität wird oft synonym zu „Transsexualität“ gebraucht, bezieht sich jedoch eher auf die Geschlechtsidentität eines Menschen und versucht sich damit von einem Bezug zur „Sexualität“ abzugrenzen.

Transidentität beschreibt ein natürlich bedingtes Phänomen, bei dem die Geschlechtsidentität mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht nicht übereinstimmt. Transidentität wird häufig umfassender verstanden und schließt Menschen ein, die keine chirurgische genitale Geschlechtsangleichung in Anspruch nehmen."


nichtbinär

"Nichtbinäre Geschlechtsidentität, kurz nichtbinär, nicht-binär oder non-binär (englisch nonbinary, kurz enby), ist eine Sammelbezeichnung für Geschlechtsidentitäten aus dem Transgender-Spektrum, die sich nicht ausschließlich als männlich oder weiblich identifizieren, sich also außerhalb dieser zweigeteilten, binären Geschlechterordnung befinden (im Unterschied zu trans Frauen und trans Männern)."


Transvestitismus

"Transvestitismus (von lateinisch trans „hinüber“, und vestire „kleiden“) bezeichnet das bewusste Tragen von Kleidung und Accessoires, die gemeinhin als stereotypisch gelten für die Geschlechterrolle des anderen Geschlechts innerhalb der binären Geschlechterordnung Mann/Frau (im Unterschied zu einer Verkleidung). Das Bedürfnis nach Transvestitismus ist unabhängig von der sexuellen Orientierung einer Person, kommt also sowohl unter Heterosexuellen als auch unter Bi- und Homosexuellen vor. Abzugrenzen ist das Bedürfnis von transvestitischem Fetischismus.


Cross-Dressing

"Cross-Dressing ist das Tragen von Kleidung eines anderen Geschlechts in der Öffentlichkeit oder privat, meist nicht in übertriebener Form wie beim Drag. Früher wurde die Bezeichnung Transvestitismus auch für Cross-Dressing verwendet."


Dragqueens / Dragkings

"Bei Dragqueens werden Frauen in einer extrem überzeichneten Weise dargestellt. Die Bezeichnung Dragkings hingegen wird häufig für alle Menschen benutzt, die in irgendeiner Form Männlichkeit überzeichnet darstellen."


Travestie

"eine Kunstform des Transvestitismus; Darstellung einer (Bühnen-)Rolle eines Geschlechts durch Personen des anderen Geschlechts."


Das ist nur ein kleiner Auszug von Begrifflichkeit, die gerne unter "trans" zusammengefasst werden, aber sehr unterschiedliche Varianten bezeichnen und alle in unserer Gesellschaft eine Berechtigung haben sollten.


Und wie gesagt, das ist nur ein Teil aller Begriffe, wem etwas fehlt oder glaubt, das etwas falsch oder unvollständig wiedergegeben wurde, meldet sich bitte bei mir. Ich korrigiere bei Berechtigung dann gerne.


Eure Nora

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In den letzten Wochen hatte ich mehrere Veranstaltungen, bei denen ich über das Thema "trans*" und "LGBTQIA+" aufklären durfte. Da war zum einen ein einstündiger Vortrag zum Thema "Mehr Wissen über trans" im Rotary-Club Solingen Klingenpfad. Komprimiert habe ich aus meinem Leben erzählt, um den Teilnehmenden die Besonderheit der Trans-Eigenschaft im persönlichen Kontext zu vermitteln. Dazu gab es wichtige Fachbegriffe, Zusammenhänge etc. Im Werner-Richards-Berufskolleg der Evangelischen Stiftung in Volmarstein und auch auf einer überregionalen Schulleiterkonferenz in Münster hatte ich dann jeweils drei bis vier Stunden Zeit, die Teilnehmenden mit vielen Details für die Hintergründe und Besonderheiten der Mitglieder aus der LGBTQIA+ zu sensibilisieren und Unsicherheiten und Irritationen zu nehmen. Vor diesen Veranstaltungen dachte ich, als Speaker könne mich nichts mehr überraschen. Aber ein so aufmerksames und mitgehendes Publikum wie in diesen Veranstaltungen habe ich noch nie zuvor erlebt! Ganz offensichtlich treffe ich mit meiner Veranstaltung "Mehr Trans*parenz" den richtigen Ton und einen besonderen Nerv. In meiner Zeit als Krisenmanager habe ich mehr als 100 Workshops etwa zum 'Turnaround in der Krise' veranstaltet und Vorträge gehalten. Sachlich, analytisch, zielorientiert. Nun standen die Veranstaltungen unter dem Motto "Lebensnah, authentisch, greifbar!" Und ich war total beeindruckt, wie neugierig und fokussiert die ZuhörerInnen waren. Ganz offensichtlich ist dieses Thema in der Gesellschaft angekommen. Vor meinem Golfurlaub in Spanien durfte ich dann noch bei einer Podiumsdiskussion zum Thema "Diversität" am Deutschen Beratertag des BDU teilnehmen. Auch hier traf ich auf sehr viel Interesse. Worum genau geht es mir bei meinen öffentlichen Auftritten? Mein Ziel ist es, eigene Erfahrungen und fundiertes Hintergrundwissen an Multiplikatoren (Führungskräfte und Lehrkräfte) zu vermitteln, um die Akzeptanz der wachsenden LGBTQIA*-Community zu verstärken. Konkret will ich für einen offenen und unaufgeregten Umgang mit MitarbeiterInnen und SchülerInnen werben, die trans* sind. Ich berichte dabei sehr offen und persönlich über meinen langen Weg vom Mann zur Frau. Über die Qual der Entscheidung, aus der Position eines erfolgreichen Unternehmers heraus den Weg zu meinem wahren Ich zu gehen und ein komplett neues Leben zu beginnen. Anhand meiner Vita will ich aufklären, Vorurteile und Unsicherheiten in der Begegnung mit trans* Menschen abbauen. Dazu braucht es auch Fakten und Zahlen (soweit seriös herleitbar) und Begriffserklärungen, die ich in meinen Vorträgen selbstverständlich mitliefere. Dieser Mix kommt wohl gut an. Das Feedback, die ich im Rahmen meiner Veranstaltung "Mehr Trans*parenz" erhalten habe, zeigt generell eine überaus positive Resonanz. Daran will ich anknüpfen, denn in Schulen und Unternehmen gibt es noch so viel Aufklärungs- und Akzeptanzbedarf. Deshalb würde ich mich freuen, wenn Sie meinen Vortrag mit Diskussion als Veranstaltung (zwischen 1 und 4 Stunden je nach verfügbarem Zeitfenster) in Schulen, Verbänden und Unternehmen vorschlagen.
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